Das treffen zwischen Unterstaatssekretär Michał Baranowski und Vertretern von Mitgliedsunternehmen der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer (AHK Polen) diente dazu, sich zu Themen wie Digitalisierung, Energie, Informationstechnologie, Robotik und Automatisierung als besonders chancenreiche Felder für die polnische Wirtschaft auszutauschen. Angesichts der globalen geopolitischen Lage, eines zunehmend komplexen Marktumfelds und des wachsenden internationalen Wettbewerbs betonten die Teilnehmenden die Notwendigkeit neuer Impulse und gemeinsamer Projekte, um die Wettbewerbsfähigkeit beider Volkswirtschaften nachhaltig zu stärken. „Das Treffen hat das gemeinsame Interesse an einer zukunftsorientierten, partnerschaftlichen Zusammenarbeit im deutsch-polnischen Wirtschaftsraum unterstrichen“, sagt Lars Gutheil, Geschäftsführer der AHK Polen. „Dabei konnten wir auch offen Kritikpunkte ansprechen, bei denen sich internationale Investoren Verbesserungen wünschen – etwa die Beseitigung von übermäßiger Bürokratie oder Maßnahmen gegen steigende Arbeitskosten.“
Positiv bewerteten beide Seiten die Signale der neuen deutschen Regierung, die mehrfach die Bedeutung Polens als Partner für Wirtschaft und Sicherheit in Europa betont hat. Dies eröffne Spielräume für weitere wirtschaftliche Kooperationen.
Maciej Zielinski, CEO von Siemens Polen, wies auf das Potenzial der deutsch-polnischen Zusammenarbeit in vielen Zukunftsthemen wie Energie, Digitalisierung oder Robotik hin. Die polnische und die deutsche Wirtschaft sind eng miteinander verbunden. Das gegenseitige Handelsvolumen lag 2024 bei 171,9 Mrd. EUR. Es sei wichtig, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, um die Wettbewerbsfähigkeit beider Volkswirtschaften zu stärken.
Minister Baranowski sagte, wir seien Zeugen einer neuen Qualität der europäischen Zusammenarbeit, nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich. Polen arbeite zusammen mit Deutschland, Frankreich und Italien an Lösungen zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit, zur Entwicklung von Innovationen und zur Belebung der Wirtschaft.
Die an der Sitzung teilnehmenden Unternehmensvertreter sprachen unter anderem Fragen im Zusammenhang mit dem Fördersystem für Investoren und dem Funktionieren von Sonderwirtschaftszonen an. Sie wiesen unter anderem auf die Notwendigkeit eines umfassenden Betreuungsangebots für Unternehmen, der Beschleunigung und Vereinfachung von Verfahren und eine bessere Vorhersehbarkeit rechtlicher Regelungen und Gesetze hin.
Ebenso betonten sie die Notwendigkeit, gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Polen im Prozess der Dekarbonisierung gezielt zu unterstützen. Diese Unterstützung sei entscheidend, damit polnische Zulieferer ihre Position in internationalen Lieferketten behaupten können. Ein weiteres zentrales Thema sei der Schutz des europäischen Binnenmarktes vor unlauterem Wettbewerb aus Drittstaaten außerhalb der Europäischen Union. Die Teilnehmer unterstrichen in diesem Zusammenhang die Bedeutung fairer Marktbedingungen für europäische Unternehmen.
Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Polens, während Polen unter den Handelspartnern Deutschlands an fünfter Stelle steht. Deutschland hat rund 52 Milliarden Euro in Polen investiert, und mehr als 6.000 Unternehmen mit deutschem Kapital sind auf dem polnischen Markt tätig.