Die endgültigen offiziellen Ergebnisse zum Zufluss ausländischer Investitionen nach Polen im ersten Halbjahr 2025 sind noch nicht bekannt, aber die bereits verfügbaren Teilangaben zeigen, dass die Situation bei den von der Polnischen Agentur für Investitionen und Handel betreuten Investitionen sehr gut ist, sagt Marcin Graczyk, Pressesprecher der PAIH.
Dies ist ein wichtiges Signal, da die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) in den letzten Jahren zurückgegangen sind. Das Jahr 2024 war für die PAIH nicht so erfolgreich wie das Vorjahr – die Agentur schloss 53 Projekte im Wert von 2,4 Mrd. Euro ab, gegenüber 74 Projekten im Wert von 3,2 Mrd. Euro im Vorjahr.
Neue Förderinstrumente – Steuererleichterungen in Ostpolen
Um Investitionen anzukurbeln, hat die polnische Regierung Ende Juni neue Fördermaßnahmen für Investoren in ausgewählten Regionen beschlossen. Die Bestimmungen der Verordnung über die sogenannte Polnische Investitionszone sind geändert worden. Die Änderungen entsprechen dem aktuellen Bedarf: Sie bieten Unternehmern aus dem Verteidigungssektor neue Möglichkeiten und erweitern den Umfang der Standorte, die Investoren Vorzugsbedingungen bieten. Entsprechend früheren Ankündigungen können Unternehmer aus dem Rüstungssektor eine Befreiung von der Einkommensteuer beantragen. Diese Unterstützung soll die Verfügbarkeit von Munition durch die Ansiedlung neuer Projekte in Polen verbessern. Die Förderinstrumente sollen auch große Unternehmen dazu ermutigen, Ostpolen als Investiotionsstandort zu erwägen. Dies betrifft unter anderem die Landkreise Augustów, Przemyśl, Biała Podlaska, Chełm und Suwałki sowie mehrere andere Orte.
Die Verordnung soll die Mindestanforderungen an die Investitionsausgaben für Unternehmer senken, die ihre Projekte in diesen Gebieten ansiedeln wollen. Unternehmen können dank einer Mindestinvestition von 10 Millionen PLN eine Steuervergünstigung beantragen.
Neue Chancen für Investoren
Die östlichen Woiwodschaften als Standort werden von den Investoren oft nicht als Risiko angesehen, sondern im Gegenteil auch als Chance. Die Nachbarschaft zur Ukraine erhöht die Attraktivität Polens für viele ausländische und inländische Unternehmen, insbesondere aus der Baustoff- und Chemieindustrie, da sie die Möglichkeit haben, am Wiederaufbau des Landes teilzunehmen. Es ist bereits erkennbar, dass die Woiwodschaften Karpatenvorland und Lublin als Drehscheibe für den Transport von Produkten, Dienstleistungen und Unterstützung für den um seine Unabhängigkeit kämpfenden Nachbarn genutzt werden.
Investitionschampions bleiben stark
Ausländische Investoren in Polen haben seit Jahren ihre bevorzugten Standorte für ihre Geschäftstätigkeit. Am größten ist das Interesse an den Woiwodschaften Niederschlesien und Masowien. In diesen beiden Regionen wurden in den letzten mehr als 20 Jahren (seit 2002) fast 40 Prozent der von der PAIH betreuten Investitionsprojekte angesiedelt. Die nächsten Plätze nach Anzahl der realisierten Investitionen belegen Schlesien, Kleinpolen und die Woiwodschaft Łódź.
Quelle: PAIH, RzP