Die Deutsch-Polnische Industrie- und Handelskammer (AHK Polska) organisierte eine Leistungsschau, bei der Projekte deutscher Unternehmen im Bereich Energieeffizienz im polnischen Bausektor vorgestellt wurden. Im Rahmen der ersten Ausgabe der Veranstaltung wurden drei Referenzprojekte ausgezeichnet, die dank innovativer Technologien „made in Germany“ eine deutliche Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden erzielt haben, sowohl in Wohngebäuden als auch in Industrieanlagen und Büros.
Die wachsenden Herausforderungen im Zusammenhang mit der Energiewende und die Notwendigkeit, die CO₂-Emissionen zu reduzieren, machen die energetische Sanierung von Gebäuden zu einem der wichtigsten Entwicklungsbereiche für eine nachhaltige Wirtschaft. In Polen müssen über 70 % der Gebäudebestände thermisch saniert werden, was ein enormes Potenzial für die Verbesserung der Energieeffizienz und der Lebensqualität der Bewohner darstellt.
Während der Konferenz am 2. Dezember dieses Jahres im Büro der AHK Polska wurden drei gleichwertige Preise für Energieeffizienz im Bausektor für deutsche Projekte in Polen im Bereich „Energetische Modernisierung und Sanierung von Gebäuden” verliehen. Ausgezeichnet wurden Unternehmen, die umfassende Lösungen vorgestellt haben, die erhebliche Energieeinsparungen in Gebäuden und eine Verringerung der CO₂-Emissionen durch einen geringeren Verbrauch fossiler Brennstoffe ermöglichen. Die Gewinner des Wettbewerbs waren folgende Unternehmen:
- STO – ausgezeichnet für die Modernisierung eines Mehrfamilienhauses in Wałbrzych. Dank der Umsetzung des Projekts konnte der jährliche Wärmebedarf um 58 % gesenkt werden, außerdem wurden 75 % des Wärmebedarfs in den Gemeinschaftsbereichen durch Photovoltaik gedeckt. Das Projekt wurde unter anderem für seine Skalierbarkeit und die Möglichkeit einer breiten Anwendung, z. B. im Mehrfamilienhausbau, gewürdigt.
- Viessmann – ausgezeichnet für die Umsetzung im Gebäude „Maszynownia Żywiołów” (Maschinenraum der Elemente) in der historischen Silbermine in Tarnowskie Góry. Im Rahmen des Projekts wurde in dem historischen Gebäude ein individuell entworfenes System eingesetzt, das auf der Integration von fünf erneuerbaren Energiequellen - – Sonnenstrahlung, Luft, Erdwärme, Wasser und Eis - basiert , wodurch das Gebäude eine höhere Energieeffizienzklasse erreicht und gleichzeitig die Betriebskosten und CO₂-Emissionen deutlich gesenkt werden konnten. Die Jury hob die hohe Innovationskraft der Lösung hervor. Das Herzstück der „Maschinenraum der Elemente” ist ein Heiz- und Kühlsystem mit einer VITOCAL-Wärmepumpe von Viessmann in Verbindung mit einem Eisspeicher von SolarEis Poland, dem Technologiepartner des Projekts.
- Stiebel Eltron – ausgezeichnet für die Modernisierung des Sozialhilfeheims in Żydowo. In dem Gebäude wurden Erdwärmepumpen als wartungsfreies System eingesetzt, das eine maximale Geräuschreduzierung gewährleistet. Aufgrund der Art des Gebäudes war es besonders wichtig, den sozialen Aspekt zu berücksichtigen – neben der Kostensenkung wurde eine maximale Geräuschreduzierung erreicht, was den Bewohnern des Gebäudes Ruhe und Komfort garantiert.
Deutsche Technologien, die in Polen im Bereich der Renovierung und energetischen Modernisierung von Gebäuden eingesetzt werden, genießen aufgrund ihrer Zuverlässigkeit, Innovationskraft und hohen Effizienz große Anerkennung. Von besonderer Bedeutung sind hier Lösungen im Bereich der Wärmedämmung, Fenster mit niedrigem Wärmedurchgangskoeffizienten, Lüftungssysteme mit Energierückgewinnung und moderne Wärmepumpen. Viele dieser Technologien finden bereits praktische Anwendung in polnischen Projekten und tragen dazu bei, Energieverluste zu reduzieren, den Komfort der Nutzer zu erhöhen und Gebäude schneller an die EU-Standards der Klimaneutralität anzupassen.
Die ausgezeichneten Projekte zeigen, wie dank der Zusammenarbeit polnischer und deutscher Partner technische Lösungen mit höchsten Qualitäts-, Sicherheits- und Umweltstandards umgesetzt werden können – Lösungen, die nicht nur den Energieverbrauch senken, sondern auch zur Verbesserung der Luftqualität und zur Senkung der Betriebskosten beitragen. Alle vorgestellten Projekte haben das Potenzial für eine breite Anwendung und sind repräsentativ für zahlreiche deutsche Unternehmen, die durch den Export ihrer Technologien einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der globalen CO₂-Emissionen im Bausektor leisten.
Die Projekte wurden von einer Jury bewertet, bestehend aus: Dr. Ing. Jerzy Kwiatkowski, Nationale Agentur für Energieeffizienz, Dr. Ing. Dobrosława Kaczorek, Institut für Bautechnik, und Dr. Ing. Andrzej Wiszniewski, Verband der Energieauditoren, Vorsitzender der NAPE.
Das Projekt wurde mit Unterstützung der Exportinitiative „Energie” des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) durchgeführt. Seit vielen Jahren bildet sie eine ausgezeichnete Plattform für die Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch zwischen deutschen und polnischen Unternehmen im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien und erleichtert so den Aufbau von Geschäftsbeziehungen und den Technologietransfer zwischen beiden Ländern.
Auf dem Foto von links:
Stiebel Eltron, Investitionsdirektor, Herr Adam Koniszewski
STO, Direktor der Region West, Herr Dawid Uchman
Viessmann, Direktor der Technischen Abteilung, Herr Mariusz Obruszewski